2022
KLEEBLATT - Die Heimatzeitung für die Region Sarstedt, Hildesheim Nord und Hannover Süd, Ausgabe vom 26.10.2022, Seite 9. Verfasserin ist Christina Steffani-Böringer.
Neue Pflänzchen im Paulus-Chorgarten
Paulus-Voices gastieren in der St. Paul-Kirche Sarstedt – Einnahmen sind für Guten Hirten
Von Giesela Seidel
Sarstedt. Die Lieder, die die Paulus-Voices bei ihrem Konzert am Sonnabend in der vollbesetzten St. Paul-Kirche sangen, verglich Esther von Glahn, die durchs Programm führte, mit Früchten. Sowohl die neuen als auch die bekannten Exemplare fanden den Geschmack des Publikums und der Genuss wurde mit tosendem Applaus quittiert.
Schon mit den ersten Tönen, die Pianist Helmut Jagels auf dem E-Piano anschlug, geleiteten die Besucherinnen und Besucher mit rhythmischem Klatschen den Chor durch den Mittelgang in den Altarraum.
Dort erklang die Aufforderung „Come let us sing“ und danach „Come into the house of the Lord“. „Das heißt, dass wir singend dort ankommen, wo Gott wohnt und wo wir uns Zuhause fühlen und unser Herz ein Heim bekommt“, erläuterte Esther von Glahn. Das Loblied „Ongoing praise“, das der Chor mit dem Gospellehrer und –Komponisten Hanjo Gäbler in Workshops erarbeitet hatte, war schnell zum Lieblingslied der Sänger avanciert und begeisterte auch die Zuhörer.
Es gibt aber nicht nur im Musikgarten neue Früchte, auch die Paulus-Voices haben in ihrem Chorgarten drei neue Pflänzchen. Ihre Stimmen lassen erahnen, dass sie unter der Pflege von Chorleiterin Heike Rüffler richtig groß und prächtig werden können. Mutig traten Sara Gereke, Chantal Schinzel sowie Sarah Kriegel ans Mikrofon und sangen beherzt „Gib nicht auf“ und „Lean on me“.
Esther von Glahn ging auf den Inhalt ein. „Alle Dinge, die wir uns wünschen, finden nur statt in Gemeinsamkeit. Gerechtigkeit und Freundschaft gibt es nur in Gemeinsamkeit. Unser Spendenzweck geht in diese Richtung. Wir blicken in Richtung Guter Hirt“. Hilfe brauchten Menschen mit Engagement. Der Gute Hirt zeige genau das – Engagement. „Hier vor unserer Haustür“. Dann übergab sie das Mikrofon an Andrea Potthast vom Kernteam des Guten Hirt.
Bei der ersten Ausgabe wären es 35 Leute gewesen, die unterstützt wurden. Jetzt, nach eineinhalb Jahren, stehen 300 Personen auf der Liste, berichtete Potthast. „Wir geben für 170 Menschen jede zweite Woche eine Tüte Lebensmittel plus Obst und Gemüse aus. Es kommen ganz viele Lebensmittelspenden, aber auch Geldspenden, die wir dringend brauchen. Wir müssen inzwischen für jede Ausgabe etwa für 800 bis 1000 Euro Waren dazu kaufen.“ Spenden würden helfen.
In die nachdenkliche Stimmung hinein, verbreitete das Lied „Jesus, Jesus Majesty“ von Hanjo Gäbler Zuversicht. Am Ende des Konzerts appellierte Esther von Glahn, Herz und Geldbörse zu öffnen, um für den Guten Hirt zu spenden, schließlich war der Eintritt zu diesem Konzert frei.
Quellenangabe: Quellenangabe: vom 10.10.2022 Hildesheimer Allgemeinen / Leinenachrichten verfasst von Frau Giesela Seidel
Gospelchor Paulus-Voices spendet 1000 Euro an den Guten Hirten Sarstedt – Bedarf wächst
Vor einer vollen St.-Paulus-Kirche spielt der Gospelchor erstmals seit drei Jahren wieder ein Benefizkonzert / Freude bei der ökumenischen Initiative ist groß, aber: Immer mehr Menschen sind auf Hilfe angewiesen
Von Julia Haller
Sarstedt. Die Zahl der Menschen, die auf Essensspenden angewiesen sind, wächst durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise immer weiter. Und mit ihr auch der Bedarf an Spenden. So auch beim Guten Hirten Sarstedt. Die ökumenische Initiative, die auf ehrenamtlichem Engagement fußt, gibt seit Mai 2021 im zweiwöchigen Takt Essen an bedürftige Menschen aus. Bei einem Benefizkonzert in der St.-Paulus-Kirche hat der Gospelchor Paulus-Voices Geld gesammelt, um der Organisation zu helfen. Dabei sind 826 Euro zusammengekommen. Der Chor rundete auf 1000 Euro auf – und übergab am Mittwoch den Scheck an den Guten Hirten Sarstedt.
„Es ist großartig, dass wir helfen können“, sagt Richard Ixfeld, zweiter Vorsitzender des Chors. Chorleiterin Heike Rüffler war krankheitsbedingt nicht bei der Spendenübergabe anwesend. „Dass am Ende so viel dabei herauskommt, hat uns alle überrascht“, fährt Ixfeld fort. Seine Frau Christine, die wie ihr Mann im Chor singt, hatte ebenfalls mit deutlich weniger Einnahmen gerechnet. „Der Chor sucht immer wieder nach Möglichkeiten, um zu helfen“, sagt sie. Diesmal ist die Wahl auf den Guten Hirten Sarstedt gefallen.
Vor 160 Leuten traten die Sänger und Sängerinnen der Paul-Voices Anfang Oktober in der Paulus-Kirche auf. Ganz schön aufregend, wie Christine Ixfeld erzählt – immerhin hat es wegen der Corona-Pandemie gute drei Jahre kaum Auftritte des Chors gegeben. „Da hatten wir schon Nervenflattern“, sagt sie. Um trotzdem gut vorbereitet zu sein, wurde geprobt, was das Zeug hielt. Und es gab einen Workshop mit Musiker Hanjo Gäbler, der dem Chor bei den Stücken geholfen hat. „Er ist ein Entertainer, der ganz wunderbar Musik vermitteln kann“, schwärmt Christine Ixfeld. „Es ist immer ein Erlebnis.“
Die Geldspende kann der Gute Hirt Sarstedt mehr als gebrauchen, wie Marina Seidel vom Kernteam der Initiative sagt. Aktuell kommen 192 Haushalte alle zwei Wochen zum alten Feuerwehrhaus in der Bleekstraße 14, um sich Essen abzuholen. Andrea Potthast, die sich ebenfalls beim Guten Hirt engagiert, rechnet bis Weihnachten mit 350 Personen. „Wir glauben, es werden immer mehr“, sagt auch Seidel. „Wir haben einen stetigen Zuwachs.“ Da braucht man jeden Sack Reis, jeden gespendeten Euro, so Seidel weiter. Wenn der Verein wie aktuell bei jeder Ausgabe selbst dazukaufen muss, sind das alle zwei Wochen locker über 600 Euro. „Da müssen wir wohl öfter ein Konzert geben“, sagt Christine Ixfeld.
Immer wieder lässt sich der Gute Hirt Sarstedt deshalb etwas einfallen, um Spenden zu sammeln. Aktuell können Besucher und Besucherinnen in der Heilig-Geist-Kirche verschiedene Marmeladensorten bekommen und, im besten Fall, eine kleine Spende hinterlassen. Seit Anfang des Monats sind so 300 Euro zusammengekommen, sagt Potthast. „Wir haben wirklich ein tolles Team von fünf Ehrenamtlichen. Aber es ist viel Arbeit, und es wird immer mehr“, resümiert Seidel. „Viele Kunden sagen: Jetzt geht es wirklich nicht mehr anders.“
Der Bedarf ist mittlerweile so groß, dass sich ihr zufolge auch eine wöchentliche Ausgabe rechtfertigen ließe. Das kann Seidel sich grundsätzlich auch vorstellen, aber: „Das muss auf sicheren finanziellen Füßen stehen.“ Dazu müssten Land und Kreis der Initiative stärker unter die Arme greifen.
Quellenangabe: vom 10.10.2022 Hildesheimer Allgemeinen / Leinenachrichten verfasst von Frau Julia Haller